Ab heute widmen wir uns acht Wochen lang jeden Montag dem Thema Flucht. Wir beginnen mit ein paar Zahlen, Daten, Fakten:
Zivile Seenotrettung – Was ist das überhaupt? Wie viele Menschen flüchten jedes Jahr nach Deutschland? Und wie werden sie hier verteilt? Diese und viele weitere Fragen werden wir in den nächsten Wochen versuchen zu beantworten.
Ein Mensch wird danach als Flüchtling anerkannt bzw. gilt als verfolgt, wenn er wegen seiner “Rasse” (Hautfarbe, Herkunft, ethnische Zugehörigkeit), Religion, Staatsangehörigkeit, politischer Überzeugung oder der Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe (z.B. Geschlecht oder bestimmte sexuelle Ausrichtungen wie z.B. die Homosexualität) Handlungen ausgesetzt ist, die “aufgrund ihrer Art oder Wiederholung so gravierend sind, dass sie eine schwerwiegende Verletzung der grundlegenden Menschenrechte darstellen” (Richtlinie 2004/83/EG, §9, 1a). Weitere Fluchtursachen sind Krieg im Heimatland oder Naturkatastrophen. Weltweit sind 70,8 Millionen Menschen auf der Flucht. Hier ist jedoch zwischen Binnenvertriebenen (41,3 mio.), Flüchtlingen (25,9 mio.) und Asylsuchenden (3,5 mio.) zu unterscheiden.
Die häufigsten Herkunftsländer sind Syrien, Afghanistan, Irak und Südsudan. Etwa 80 % der Menschen leben in den Nachbarländern ihrer Heimatländer. Einige versuchen aber auch, über verschiedene Routen in die EU zu gelangen, um hier Asyl zu beantragen. Dabei sind Deutschland, Frankreich und Griechenland die Länder, in denen die meisten Asylanträge gestellt werden. Eine einheitliche Regelung, welches EU-Land in welchem Zeitraum wie viele Geflüchtete aufnimmt, gibt es zurzeit nicht.
Bis Juni 2019 stellten 72.953 Menschen in Deutschland einen Asylantrag. Die innerdeutsche Verteilung regelt der sogenannte Königsteiner Schlüssel. Nach diesem Schlüssel haben im laufenden Jahr Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg die meisten und das Saarland sowie Bremen am wenigsten Asylanträge entgegengenommen (siehe Abbildung).
Nächste Woche wird die zivile Seenotrettung im Mittelmeer Thema sein.